XKiosk - Individuallösung
Schöne Schale, harter Kern: Industriecomputer als geduldige Kaufberater
Welcher Staubsaugerbeutel ist der passende? Ist diese Musik-CD auch nach meinem Geschmack? Alltägliche Dinge wie Musik-CDs, Hörbücher, Staubsaugerbeutel und Tintenpatronen geben dem geneigten Käufer immer wieder Fragen auf. Fragen, die angesichts der wachsenden Flut an Produkten nicht jeder Kaufberater auf Anhieb beantworten kann. Dieses Problem lösen mittlerweile Computer-Systeme, die als Kiosk-Anwendungen heute in nahezu allen großen Märkten des Einzelhandels zu finden sind. Doch sie können noch viel mehr.
Immer öfter begegnet der Käufer diesen geduldigen digitalen Kaufberatern im stationären Einzelhandel. Doch selten wird ihm bewusst, welches technische Know-how in den PC-Systemen steckt. Die Computer müssen ein extrem robustes Gehäuse besitzen, das das Innenleben zuverlässig vor Stößen und Erschütterungen schützt. Das Touchscreen und der Barcode-Leser müssen auch bei sehr häufiger und hoher Beanspruchung einsatzbereit und belastbar bleiben. Zudem soll die Kiosk-Anwendung optisch ansprechend sein und sich hervorragend in das jeweilige Ladenbau-Konzept integrieren lassen.
Der Industriecomputer-Hersteller tci entwickelt und projektiert neben klassischen Industrielösungen für die Automatisierungsbranche seit Jahren kundenspezifische Lösungen für unterschiedlichste Einsatzgebiete. Dabei gilt, für anspruchsvolle Aufgaben die möglichst optimale Rechner-Lösung in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber zu finden. Besondere Umgebungsbedingungen wie hohe Staubbelastung in Druckereien, warme Fertigungshallen oder wenig Platz in Produktionsräumen erfordern ein individuelles und ausgeklügeltes Lösungskonzept. Am Anfang steht die Entwicklung von Prototypen, die mit der kundenspezifischen Ausstattung getestet werden. Je nach Anforderung kommen modernste PC-Technik oder wirtschaftliche Lösungen mit langjähriger Verfügbarkeit zum Einsatz. Die OEM-Lösungen können auch mit eigenem Design und Logo ausgestattet werden. Somit wird ein von tci entwickeltes OEM-System zum eigenen Produkt des Auftraggebers.
Projektierung, Design und Entwicklung
Der langjährige Haus-Designer der tci-Computer kreierte ein eigenes Design für die XKiosk-Anwendung, das tci als Vorlage für die Konstruktion diente. Die Aufgabenstellung war das Design eines Multimedia-PCs für den Point of Sale (POS) mit deutlicher Differenzierung zu den Mitbewerbern. Dieser sollte robust und durabel sein und eine einfache und selbsterklärende Bedienung sowie ein hochwertiges Erscheinungsbild haben. Nach umfangreichen Recherchen in den Märkten und der gezielten Befragung potentieller Anwender wurde die Designentwicklung ausschließlich dreidimensional mit Hilfe von Ansichtsmodellen durchgeführt. In enger und unkomplizierter Zusammenarbeit zwischen der Entwicklungsabteilung von tci und dem Designer ermöglichte diese Vorgehensweise eine schnelle Entscheidungsfindung. Die Gesamtentwicklungszeit betrug lediglich zwei Monate. Im Laufe der Entwicklung wurden von Modell zu Modell (bei insgesamt 6 Modellen) jeweils entscheidende Verbesserungen vorgenommen. Die technisch bedingte große Gehäusetiefe wurde durch gestalterische Mittel optisch deutlich reduziert (Modell 4). Der anfänglich noch in das Gehäuse integrierte Scanner (Modelle 1-4) wurde als eigenständiges technisches Element formal vom Gehäuse ‚abgekoppelt’ (Modell 5). Dieses reduziert die Gesamtgröße des Gehäuses, macht den Scanner für den Kunden besser erkennbar und erhöht die Beweglichkeit der Ware unterhalb des Scanners. In einem letzten Schritt wurde die Sprachverständlichkeit und Stereowirkung der Lautsprecher durch die Optimierung der Lautsprecheröffnungen (Verstärkung der Sekundärwellen) hörbar optimiert. Der Designer erklärt diese Vorgehensweise: „Das formale Element brachte gleichzeitig Bewegung und Emotion in die Gerätefront. Im Ergebnis vermittelt die optimale Kombination aus Funktion und Emotion den Kunden schon über das Design die Wirkung der Software und animiert sie zur Bedienung und Benutzung des Multimedia-PCs.“
Heute sind XKiosk Computersysteme sowie Scanboxen (ohne Display) von tci bereits über Deutschland hinaus in vielen großen Elektronikfachmärkten Europas im Einsatz. Anwendungsbereiche sind daneben Baumärkte, Kaufhäuser und Büromärkte.
POI - Point of Information für den Einzelhandel
Die Kiosksysteme werden an zentralen, möglichst hoch frequentierten Punkten in Märkten oder auf Messen platziert. Die Kunden wählen an den Touchscreenmonitoren anhand verschiedener Auswahlkriterien das gewünschte Produkt aus und erhalten zahlreiche Zusatz- und Hintergrundinformationen, die durch multimediale Elemente (Grafik, Audio, Video) präsentiert werden. Dabei sind viele Service-Funktionen denkbar: So kann ein Lage- oder Abteilungsplan beispielsweise den Weg zum gesuchten Produkt oder zur Serviceleistung zeigen. Weitere Serviceinformationen oder zusätzliche Module und Features, die zur Integration bereit stehen, sind: Couponing, eine Kundenkarten-Funktion, Email, Bestellservice, Geschenkeberatung und Cross-Selling. So liefert das Programm beispielsweise im Produktbereich Musik den Überblick über die aktuellen CDs und den vollständigen Back-Katalog. Die Recherche ist nach Titeln, Interpreten, Genres, einzelnen Songtiteln, anhand der Charts oder mit der Barcode-Scanfunktion möglich.
So haben die Besucher eines Mainzer Buchladens die Möglichkeit, sich über das Hörbuch-Informationssystem aktuell über alle im Handel erhältlichen Hörbücher via Touchscreen-Monitor zu informieren. Sie erhalten neben einer Inhaltsangabe und dem Coverbild Informationen zu Sprecher und Autor und eine Hörprobe. Diese kann durch den im Terminal integrierten Scanner und dem Kopfhörer von jedem im Laden vorhandenen Hörbuch sekundenschnell geliefert werden.
Weitere Beispiele sind der Druckerpatronenservice, Avery Zweckform Papierberater oder der Swirl-Staubsaugerbeutelberater, welche neben den Auswahl- und Suchfunktionen auch den direkten Verweis zum betreffenden Produkt im Regal bieten. Auf diese Weise kann sich der Käufer schnell orientieren.
Die XKiosk-Anwendungen haben zum Ziel, auf das komplexe Such- und Entscheidungsverhalten der Kunden aktiv einzugehen, Lücken zu schließen und Mitarbeiter zu entlasten. Mit dem Einsatz steigern die Elektronikfachmärkte den Kundenservice, fördern aktiv den Verkauf und gewinnen durch die laufende Auswertung der Terminaldaten wertvolle Informationen über die Wünsche und Interessen der Kunden.